FSJ im Hort Mariahof: Ein Erfahrungsbericht

Ich bin noch nicht lange dabei – es sind gerade mal vier Monate –, aber dass es die richtige Entscheidung war, kann ich definitiv jetzt schon sagen.

Ich bin Mia, 19 Jahre alt, und habe mich nach der 12. Klasse an einem Gymnasium gegen das Abitur und für einen alternativen Weg entschieden. Genau diese Entscheidung hat mich zum FSJ gebracht. Dass ich im sozialen Bereich und am liebsten mit Kindern arbeiten möchte, weiß jeder, der mich kennt. Als ich dann erfahren habe, dass ein FSJ zu den Möglichkeiten gehört, um die Fachhochschulreife zu erlangen, klang das wie die perfekte Lösung. Ich habe mich in meiner Umgebung umgesehen und wurde durch eine Bekannte auf das Palais e.V. aufmerksam. Es war aufregend, meine erste Bewerbung zu schreiben – eine, die offiziell besiegelte, dass meine Schulzeit nun hinter mir lag. Als ich dann auch noch zu einem Gespräch eingeladen wurde, fiel mir ein Stein vom Herzen. Ich wurde super empfangen, habe mich direkt wohlgefühlt und habe strahlend das Gebäude verlassen. Es war quasi offiziell: Mir wurde eine Stelle als FSJlerin im Hort Mariahof angeboten, und diese habe ich angenommen.

Am 15. September 2024 ging es offiziell los. Trotz kurzem Probearbeiten im Voraus war ich total aufgeregt und wusste nicht genau, was mich erwarten würde. Diese Aufregung hat sich jedoch schnell gelegt, als ich meine Kollegen kennengelernt habe, die mir die Anspannung direkt genommen haben. Das familiäre Verhältnis unter den Kollegen hat mich begeistert – und tut es bis jetzt immer noch. Und spätestens als die ersten Kinder um 12 Uhr aus der Schule in den Hort kamen, hat die Erleichterung komplett eingesetzt. Bei so offenen Kindern, die einen so herzlich und neugierig empfangen, kann auch keine Anspannung im Vordergrund stehen, sondern eher die Vorfreude darauf, wie der Alltag so wird.

Der Alltag, in dem ich mit den Kindern Hausaufgaben mache, mit ihnen spiele und bastle oder ihnen einfach zuschaue, wie sie sich ganz alleine miteinander beschäftigen, bereitet mir viel Freude. Abends fallen dann noch Aufgaben wie Spülmaschine ausräumen oder Putzeimer leeren an, aber im Großen und Ganzen bin ich sehr dankbar, wie flexibel ich mir den Alltag mit den Kindern gestalten darf. Nach vier Monaten kann ich sagen, dass ich mehr als glücklich bin mit den Entscheidungen, die ich getroffen habe. Es ist zwar nicht immer einfach, und natürlich bringt der Alltag Hürden mit sich, aber damit muss man rechnen – und genau daraus lernt man ja. Ob es nun Streitigkeiten unter den Kindern oder in der Familie sind, Verletzungen beim Spielen oder die täglichen Herausforderungen bei den Hausaufgaben – all das bringt der Alltag nun mal mit sich. Und das Schöne am FSJ ist die Vielzahl an erfahrenen, ausgebildeten Kollegen, die man immer um Rat fragen kann. Niemand erwartet, dass du perfekt bist. Du darfst um Rat bitten, du darfst Fehler machen, du darfst überfordert sein – und genau das ist das Schöne, denn du lernst durch deine eigenen Erfahrungen. Wenn mich jemand fragen würde, ob ich es weiterempfehlen würde, würde ich sofort ja sagen, auch wenn ich dazu sagen muss, dass das FSJ finanziell kein Weg ins Luxusleben ist. Nach dem von Druck und Stress geprägten Alltag in der Schule ist das FSJ eine willkommene Abwechslung. Ich arbeite mit Kindern, wie ich es immer wollte, lerne jeden Tag dazu, habe unterstützende und supernette Kollegen, bekomme durch die Seminare den Austausch mit anderen FSJlern – und vor allem habe ich nicht das Gefühl, irgendetwas beweisen zu müssen oder mit Noten bewertet zu werden.

Wenn du darüber nachdenkst, ein FSJ zu machen, und dich die Erfahrungsberichte auch nur ein wenig überzeugen, dann tu es. Glaub mir, diese Erfahrungen kann dir niemand mehr nehmen.