Freiwilligendienste stärken unsere Gesellschaft – Warum wir ein Recht auf Freiwilligendienst brauchen

Freiwilligendienste sind eine Erfolgsgeschichte. Jedes Jahr entscheiden sich bis zu 100.000 Menschen für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ), den Bundesfreiwilligendienst (BFD), ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) oder einen Internationalen Freiwilligendienst. Diese jungen Menschen leisten wertvolle Arbeit, übernehmen Verantwortung und tragen zu einem solidarischen und demokratischen Miteinander bei. Doch trotz ihrer großen Bedeutung stehen Freiwilligendienste vor Herausforderungen, die dringend politische Aufmerksamkeit benötigen.

Warum sind Freiwilligendienste so wichtig?

Freiwilligendienste bieten jungen Menschen eine Möglichkeit, sich für die Gesellschaft einzusetzen, sich persönlich weiterzuentwickeln und wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Sie stärken die Basis unserer Demokratie, indem sie Engagement und Mitbestimmung fördern. Der solidarische Gedanke und die Freiwilligkeit sind hierbei zentrale Prinzipien.

Doch damit Freiwilligendienste ihre volle Wirkung entfalten können, brauchen sie stabile politische Rahmenbedingungen und eine sichere Finanzierung. Die Petition „Freiwilligendienst stärken“ aus dem Jahr 2023 hat eindrucksvoll gezeigt, dass es an vielen Stellen Nachbesserungen braucht.

Ein gesetzliches Recht auf Freiwilligendienst

Verbände der Zivilgesellschaft fordern eine gesetzliche Garantie für Freiwilligendienste. Das bedeutet, dass jede Vereinbarung zwischen Freiwilligen, Trägern und Einsatzstellen ausreichend finanziert wird. Ein solches Recht würde sicherstellen, dass jeder junge Mensch, der sich engagieren möchte, auch die Möglichkeit dazu hat. Dadurch wird eine Dienstpflicht überflüssig.

Außerdem ist es essenziell, junge Menschen frühzeitig über die Möglichkeiten eines Freiwilligendienstes zu informieren. Ein offizielles Einladungsschreiben des Bundespräsidenten an alle Schulabgänger*innen könnte einen wichtigen Beitrag leisten. Zudem müssen digitale Informationsplattformen ausgebaut und besser finanziert werden, um Interessierte umfassend zu beraten.

Finanzielle Absicherung für Freiwillige

Leider ist die Teilnahme an einem Freiwilligendienst oft von finanziellen Faktoren abhängig. Besonders junge Menschen aus einkommensschwachen Familien können es sich nicht leisten, ein Jahr lang mit einem geringen Taschengeld auszukommen. Daher muss das Taschengeld an den BAföG-Höchstsatz angeglichen und vom Bund übernommen werden.

Zudem sind Freiwillige auf Mobilität angewiesen. Ob Fahrten zur Einsatzstelle oder zu Seminaren – die Kosten dürfen kein Hindernis darstellen. Deshalb muss Freiwilligen die kostenlose Nutzung des Nah- und Fernverkehrs ermöglicht werden.