Ein Blick hinter die Kulissen: Unsere Leitung Melanie Müller berichtet über Gremienarbeit
Zugegeben: Gremienarbeit klingt alles andere als spannend. Warum aber das Gegenteil der Fall ist, erkläre ich euch in diesem Blog-Beitrag. Aber erstmal schauen wir uns den Begriff an: Laut Duden ist ein Gremium eine „zur Erfüllung einer bestimmten Aufgabe gebildete Gruppe von Expert*innen“. Weitere Bezeichnungen dafür können „Ausschuss“, „Arbeitsgemeinschaft“ oder „Arbeitskreis“ sein.
Es ist sinnvoll, eine solche Gruppe zu bilden, wenn gemeinsam an einer Sache gearbeitet werden soll, die alle vertretenen Personen oder Organisationen betrifft. Ein gemeinsames Interesse, wie z. B. die Freiwilligendienste, ist also die Basis. So gehören wir verschiedenen Gremien an. Unsere Abteilung wird dabei je nach Art durch meine Kollegin Tamara Gassner oder mich vertreten. Manche der Gremien sind innerhalb des Paritätischen Gesamtverbandes angesiedelt, manche auch außerverbandlich.
Hier eine Übersicht:
Name des Gremiums oder Ausschusses | Wer ist dabei? | Zweck | Trifft sich wie oft? |
---|---|---|---|
Trägertreffen Parität | Alle paritätischen Träger der Freiwilligendienste | Vereinbarung zu übergeordneten Themen zur Umsetzung der paritätischen Freiwilligendienste. Beispiel: Verabschiedung gemeinsamer Qualitätsstandards | Zweimal jährlich (Februar und Oktober) |
Arbeitskreis Parität | Alle paritätischen Träger der Freiwilligendienste | Besprechung inhaltlicher Themen zur pädagogischen Begleitung oder Verwaltung der Freiwilligendienste, Austausch. Beispiel: gegenseitige Beratung bei der Umsetzung digitaler Seminarformate | Zweimal jährlich (Mai und November) |
LIGA-Ausschuss Freiwilligendienste Saarland*
*LIGA Saar = Zusammenschluss aller saarländischen Wohlfahrtsverbände |
Alle Träger, die im Saarland Freiwilligendienste durchführen.
In diesem Ausschuss bin ich seit 5 Jahren Vorsitzende. |
Austausch zu landesspezifischen Themen, ggfs. mit Ministerium. Beispiel: gemeinsame Forderung nach „freier Fahrt für Freiwillige“, also nach kostenlosen Tickets für Bus und Bahn. | Zweimal jährlich (März und November) |
Trägertreffen Saarland | Sozialministerium + alle Träger, die im Saarland Freiwilligendienste durchführen | Austausch zu landesspezifischen Themen. Beispiel: Verabschiedung gemeinsamer Qualitätsstandards. | Zweimal jährlich (Turnus unterschiedlich) |
Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Freiwilligendienste Rheinland-Pfalz | Alle Träger, die in Rheinland-Pfalz Freiwilligendienste durchführen | Austausch zu landesspezifischen Themen, ggfs. mit Ministerium. Beispiel: gemeinsame Gespräche mit Abgeordneten, Einsatzstellen und Freiwilligen | Zweimal jährlich (März und November) |
Koordinierungskreis der LAG Freiwilligendienste | Leitungen der Abteilungen Freiwilligendienste von 6 Trägern (aktuell Sportjugend, DRK, Kulturbüro, Diakonie, Parität) und die Servicestelle der LAG Freiwilligendienste | Vertiefte Weiterbearbeitung der Themen, die in den Sitzungen der LAG aufkommen. Beispiel: Formulierung von Anschreiben an politische Ebene. | Einmal pro Quartal und nach Bedarf |
Dazu kommen noch punktuell kleinere Arbeitsgemeinschaften, die zeitlich befristet sind.
Ihr seht also: Es herrscht viel Austauschbedarf, zum Beispiel bei Gesetzesänderungen. Besonders in der Pandemie-Zeit treten regelmäßig Neuerungen und damit verbundene Fragen auf. Deshalb ist es sehr wichtig, sich zu vernetzen. Auch wenn Bestimmungen in den Bundesländern und in der jeweiligen Trägerstruktur abweichen können, bringt es nichts, hier sein eigenes Süppchen zu kochen. Die Gremien und Ausschüsse stellen vor allem eine Art Lobby dar, also eine Interessenvertretung für die Freiwilligendienste. Wir bilden damit eine gemeinsame Stimme gegenüber der Politik, geben Bedarfe weiter und machen auf Missstände aufmerksam.
Das gefällt mir an der Gremienarbeit so: im Austausch zu sein und einander zu unterstützen. Besonders schön finde ich, dass das auch im externen Bereich in beiden Bundesländern so gut klappt, obwohl wir hier konkurrierende Träger sind. Und gemeinsam und mit den politischen Vertreter*innen etwas bewegen zu können, ist eine spannende Herausforderung.
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