Einblicke in die Seminare – DogTher

Gerd-Thiel, Sozialpädagoge und Leiter des DogTher®-Teams, berichtet von seinen Seminarerlebnissen mit den Freiwilligen

„Leise, fast still und kaum zu vernehmen sind die Schritte des Hundes… er schaut sich aufmerksam um, denn seine Nase sagte ihm schon vor dem Betreten des Zimmers, dass hier ein Mensch liegt, der krank ist. Vorsichtig nähert er sich dem Menschen und stellt sich ans Bett, schaut nicht, sondern ansatzlos ein kurzer Sprung und sofort hinlegen… nicht wie gelernt, sondern wie er möchte. So fühlt er sich wohl in der Nähe fremder, kranker Menschen, begleitet durch Gerd und Alex, die immer an seiner Seite sind und Acht geben- auf alles, was im Raum geschieht.

Plötzlich eine Regung… Augen öffnen sich und ein kaum sichtbares Lächeln huscht über das Gesicht der kranken Person. Immer mehr und mit strahlenden Augen beginnt diese, den Hund zu berühren… obwohl Ärzte schon seit Wochen diagnostizieren, dass keinerlei motorische Momente mehr möglich sind…“

Von unseren zahlreichen Begegnungen zu erzählen, weckt das Interesse der Freiwilligen an den DogTher®-Seminaren, die im Verlaufe der Dienstzeit stattfinden. Ob in Mainz, Koblenz, Saarbrücken oder Homburg… Das Team DogTher® um Gerd Thiel und Alexandra Rex, fährt gerne diese weiten Wege, um zu begeistern und die Teilnehmer zu motivieren, immer authentisch zu sein in dem, was sie tun.

Ich freue mich immer, wenn wieder die Zeit der Paritätischen Vorträge für unser Team ansteht. So vielen wundervollen, jungen Erwachsenen durften wir begegnen. In der Summe mittlerweile einige Hundert Menschen, die immer wieder mit Freude und enormer Motivation an unseren Seminaren teilgenommen haben. Daraus haben sich Freundschaften entwickelt und Aussichten, Berufswünsche und Interessen. So manche Teilnehmer*in konnte endlich etwas mit dem Begriff „Tiergestützte Intervention“ anfangen und war erstaunt, wie sensibel und klar Hunde in der Kommunikation sind.

Ausgebildete Hunde motivieren gezielt, denn sie bringen Nähe, Sicherheit und das besondere Moment der „Tierliebe“.

Kommunikation mit Hilfe der Tiere als Grundlage des besonderen Miteinanders. Wir zeigen den Teilnehmer*innen, dass Kommunikation auf dieser besondere Weise in der Tiefe verbindet und Zeit ein relativer Begriff ist, den es gilt, mit eigenen- ganz individuellen Themen zu erfüllen, um den uns anvertrauten Menschen eine positive Grundeinstellung anzubieten. Die ausgebildeten Hunde des DogTher®-Teams müssen dabei keine Grenzen überschreiten, denn sie sind entsprechend ihrer individuellen artspezifischen, charakterlichen und kognitiven Möglichkeiten ausgebildet. Keine Zirkusvorstellung mit Pfötchen geben und Rolle, sondern ernsthafte und gezielte Förderung der Klienten, ohne dabei die Ressourcen der Tiere auszuzehren und die der Menschen zu vergessen.

Wir setzen uns nicht mit dem Thema auseinander, sondern wir gestalten es, ebenso wie die zahlreichen Teilnehmer*innen, die mit eigenen Ideen, Inspiration und individuellen Möglichkeiten immer zum Gelingen unserer Vorträge beitragen.

Ob Hundeangst, Allergien, motorische, seelische oder religiöse Themen: Wir beachten jeden und zeigen mit unseren wundervollen Hunden, wie leicht es sein kann… wenn manch achtet und fühlt. Daher sind unsere Seminare emotional, denn wir sprechen vom Leben und Sterben, von Entwicklung und Möglichkeiten. Wir zeigen die Realität, welche viele der Teilnehmer*innen aus ihrem freiwilligen sozialen Engagement heraus kennen; Und doch ist einiges anders.

eine Freiwillige liegt in der Mitte mit einem Therapiehund, der Referent erklärt die Situation

Das DogTher-Team Gerd (links) und Alexandra (rechts) während einer tiergestützten Übung mit den Freiwilligen Julia und Mathias (Mitte).

Wir zeigen die wundervollen Möglichkeiten und Chancen, wenn „Helfer und Helfende“ authentisch bleiben und sich nicht ausschließlich an Zeiten und Plänen orientieren, sondern auch am Herzen. Tiere helfen dabei, diese zu öffnen, daher lächeln die meisten Teilnehmer*innen schon nach wenigen Minuten, wenn wir unsere Hunde zu den praktischen Einheiten hinzunehmen. Mit Hilfe unserer DogTher®-Hunde begegnen wir den jungen Menschen auf einer besonderen Ebene, die sofort von Wertschätzung, Respekt und Interesse auf beiden Seiten geprägt ist. Wir fühlen uns wohl mit diesen jungen Menschen, denn sie verkörpern Zukunft und sind ein wesentlicher Teil unserer Gesellschaft.

Oftmals sehen sich die Teilnehmer*innen wie in einem Spiegel und entdecken sich in unserem Seminar neu.

Das individuelle soziale, pädagogische und ethische Engagement der Freiwilligen ist eine besondere, leider oft verkannte Stütze unserer gesellschaftlichen Verantwortung für besondere Menschen in Krankheit, Pflege, Alter, Bildung, Förderung, Ausbildung und Alltag. Wir ziehen unseren Hut vor der Entscheidung, einen (kleinen) Teil des Lebens für die eigene Entwicklung und den Ausblick in die Berufswelt – aber eben auch mit sozialem Engagement – herzugeben. Eine Reise, auf deren Teilstück wir die Teilnehmer*innen gerne immer wieder begleiten und mit unserer besonderen Art und Tätigkeit davon begeistern möchten, auch auf Nebenstrecken und Abzweigungen zu gehen.

Nicht am Denken werden wir gemessen, sondern am Handeln. Das ist für mich der Kern im Freiwilligendienst.

Wir bedanken uns beim Team des Paritätischen für die vielen wundervollen Stunden und Momente. Wir sagen Danke für das fachliche und kompetente Miteinander und die sehr guten Vorbereitungen unserer Seminare. Ihr begleitet mit Herz und Kompetenz. Das macht euch aus.

ein Referent erklärt gestikulierend

Ich erzähle dir und du hörst zu

aber verstehst du

Ich zeige dir und du siehst      

aber verstehst du

Ich schreibe darüber

du liest

aber verstehst du

Ich lasse dich daran teilhaben

du fühlst

du verstehst

du findest deine Meinung dazu   

Autor: Gerd Thiel, 2019

Kontakt zum DogTher-Team und weiterführende Informationen zu ihrer Arbeit:

E-Mail: gt@dogther.com / ar@dogther.com

WhatsApp: 0160-98515269

Homepage: www.dogther.com