Mobiles Arbeiten: Fluch oder Segen?

Die anhaltende Corona-Situation führt dazu, dass sich für viele Menschen die tägliche Arbeit überwiegend „mobil“ gestaltet, meistens von zu Hause aus.

Das bietet erhebliche Vorteile, etwa dass der Arbeitsweg bei Wind und Wetter entfällt, in der Mittagspause frisch gekocht werden kann oder man endlich nicht noch nach Feierabend sein Paket in der Filiale abholen muss, da der Postbote wieder niemanden zu Hause angetroffen hat. Sowohl durch die freie Einteilung der Arbeitszeit als auch durch die freie Wahl des Arbeitsortes kann der Tag äußerst individuell gestaltet werden. Dies wiederum fördert die Work-Life-Balance enorm, da das mobile Arbeiten es ermöglicht, mehr auf die individuellen Bedürfnisse eingehen zu können.

So verführerisch die Vorteile der mobilen Arbeit auch scheinen, ist sie jedoch Fluch und Segen zugleich.

Abgesehen davon, dass der tägliche, persönliche Kontakt im Büro zu den Kolleg*innen fehlt und lieb gewonnene Kaffeepausen oder die gemeinsame Mittagspause nicht wie gewohnt stattfinden können, verleitet die Arbeit von zu Hause auch dazu, klare Strukturen zu vernachlässigen. Eine klare Trennung zwischen Arbeits- und Berufsleben verschwindet. Aufgrund der flexiblen Arbeitszeiten und der beruflichen Nutzung privater Räume wird es mitunter erschwert, klare Grenzen zu ziehen und innerhalb der Freizeit wirklich entspannen zu können. Dies kann die Work-Life-Balance gefährden oder sogar aus dem Gleichgewicht bringen. Schnell werden Couchtisch und Sofa zum Büro umfunktioniert und auch die Mittagspause findet am Arbeitsplatz statt.

Doch wie kann man genau dies vermeiden?

Ein paar Tipps haben wir für euch zusammengefasst:

  • Die Wahl der Kleidung. Das bedeutet nicht, dass im Anzug gearbeitet werden muss. Oft ist eine zu legere Kleidung jedoch auch nicht hilfreich. Versucht euch doch ein bequemes Arbeitsoutfit auszusuchen, das ihr nach Feierabend gegen eure geliebte Jogginghose tauscht.
  • Arbeitszeiten einhalten. Eine ungefähre Orientierung an den gewohnten Arbeitszeiten, die ihr im Büro einhaltet, kann euch helfen, eine Struktur aufrecht zu erhalten.
  • Pausen einplanen. Um volle Leistung erbringen zu können, bedarf es auch regelmäßiger Pausen, die ganz klar als solche gekennzeichnet sind.
  • Arbeiten nur im Arbeitszimmer. Solltet ihr keinen separaten Raum haben, dann achtet darauf, eure Arbeitsutensilien wegzuräumen und somit auch ganz bewusst „die Bürotür für den Tag zu schließen“.
  • Erstellt einen Arbeitsplan. Die anfallenden Aufgaben können so übersichtlich strukturiert werden und nach Erledigung durchgestrichen werden. Ihr könnt den Arbeitsplan auch nutzen, um euch Pausen bewusst einzuplanen.
  • Regelmäßiger interner Austausch mit den Kolleg*innen. Neben digitalen geschäftlichen Meetings können kurze virtuelle Kaffee-Pausen mit den Kolleg*innen eine gelungene Auszeit darstellen.
  • Regelmäßige Bewegung. Steht während der Arbeit ab und zu auf, macht ein paar Dehnübungen und nutzt z. B. eure Mittagspause, um ein paar Schritte zu gehen.

Als abschließendes Fazit lässt sich also sagen: Mobiles Arbeiten bedarf klarer Regeln, um die positiven Effekte für sich nutzen zu können.